Dynamisches Bindungsmodell (DBM)

Dynamisches Bindungsmodell

Das Dynamische Bindungsmodell (DBM) ist ein von Sascha Kudlinski entwickeltes Fachmodell, das klassische Bindungstheorien erweitert und an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse aus Psychologie, Pädagogik, Neurobiologie, Bindungsforschung und Systemtheorie anpasst.

Es versteht Bindung nicht als statischen Zustand, sondern als lebendigen, veränderbaren Prozess, der kontinuierlich von Beziehungserfahrungen, Kontextbedingungen und gezielten Interventionen beeinflusst wird.

Das DBM bietet Fachkräften in Kinderschutz, Jugendhilfe, Pädagogik und Organisationsentwicklung ein praxisnahes Werkzeug, um Bindungsprozesse zu erkennen, zu stabilisieren und nachhaltig zu fördern, sowohl im direkten Kontakt mit Kindern und Jugendlichen als auch in institutionellen Strukturen.

Die drei Ebenen des Dynamischen Bindungsmodells

1. Individuelle Ebene – Persönliche Bindungsgeschichte

Hier werden biografische Erfahrungen, Temperament, emotionale Selbstregulation und bisherige Beziehungserfahrungen einer Person analysiert.

Diese Ebene zeigt, welche Faktoren Bindung fördern oder erschweren können.

2. Interaktive Ebene – Qualität der Beziehung

Diese Ebene betrachtet die Beziehungsqualität zwischen Menschen: Kommunikationsmuster, emotionale Verfügbarkeit, Resonanzfähigkeit und Feinfühligkeit.

Sie macht deutlich, wo Beziehungsstärkung ansetzen kann.

3. Systemische Ebene – Rahmenbedingungen und Strukturen

Bindung entsteht immer in einem Kontext.

Institutionelle Strukturen, gesellschaftliche Normen, kulturelle Werte und rechtliche Vorgaben beeinflussen Bindungsprozesse maßgeblich, besonders relevant im Kinderschutz und in der Jugendhilfe.

Besonderheiten des DBM

  • Fokus auf Veränderung: Statt fester Typisierungen („sicher“, „unsicher“ usw.) steht die Entwicklung von Bindung im Vordergrund.

  • Mehrdimensionalität: Verbindung von individuellen, interaktiven und systemischen Faktoren.

  • Praxisnähe: Direkte Anwendbarkeit in Beratung, Supervision, Fallreflexion und Organisationsentwicklung.

Anwendungsbereiche

  • Kinderschutz und Gefährdungseinschätzung nach § 8a SGB VIII

  • Jugendhilfe: Stärkung von Bindungen in stationären und teilstationären Hilfen

  • Pädagogik: Förderung stabiler Beziehungen in Kita und Schule

  • Organisationsentwicklung: Analyse und Optimierung der Bindungskultur in Teams und Einrichtungen

Wirkung des Modells

Das Dynamische Bindungsmodell unterstützt Fachkräfte und Organisationen dabei,

  • Bindungsressourcen gezielt zu stärken,

  • Risiken frühzeitig zu erkennen,

  • stabile Beziehungsnetzwerke zu etablieren,

© Sascha Kudlinski

Das Dynamische Bindungsmodell (DBM) wurde von Sascha Kudlinski entwickelt.

Alle Urheberrechte liegen ausschließlich bei ihm.

Jegliche Nutzung, Weiterentwicklung oder Veröffentlichung bedarf seiner ausdrücklichen Zustimmung.